Was ist eigentlich Bindung?

= die physische und psychisch/emotionale Verbindung zwischen Mutter und Kind, genauso wie die Verbindung zum Partner, Familie, Freunde usw. Bindung ist ein menschliches Grundbedürfnis – eine Grundmotivation im Leben eines jeden Menschen, wobei Bindungsgeschehen nicht unserem Willen unterliegen.

Bindung

… entsteht bereits im Mutterleib = pränatale Bindung. Der Fötus ist im Bauch der Mutter über die Plazenta und der Nabelschnur ständig mir ihr „verbunden“.

... bei der Geburt = perinatale Bindung

- bei der Geburt wird diese Bindung kurz unterbrochen. Das Kind wird durch die Durchtrennung der Nabelschnur von der Mutter „entbunden“. Die Bindung zur Mutter die in den 9 Monaten der Schwangerschaft bestand, wird kurz unterbrochen.

- Kennell & Klaus haben in ihren Forschungsergebnissen bewiesen, dass die Zeit unmittelbar nach der Geburt entscheidend für das Bindungs- und Anbindungsverhalten von Mutter und Kind ist. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass dieser Bindungsprozess auch später nachgeholt werden kann, wenn das bei der Geburt aus gesundheitlichen oder anderwärtigen Gründen nicht möglich war.

... nach der Geburt = postnatale Bindung

- wird durch den Körperkontakt mit der Mutter nach der Geburt wieder hergestellt

- Neugeborene wollen anfangs oft getragen werden – sie können die Mutter spüren, riechen und fühlen (Herzschlag)

Eine gesunde Bindung fördert die Bewusstwerdung seiner selbst als einmaligen Menschen. Sie gibt uns Halt und Sicherheit, um uns emotional gut zu entwickeln, um unser Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten

Das Neugeborene entwickelt eine spezielle Beziehung zu seinen Eltern oder anderen relevanten Bezugspersonen. Die Bindung veranlasst das Kleinkind, im Falle von Gefahr Schutz und Beruhigung bei seiner Bezugsperson zu suchen und zu erhalten.

Eine unsichere Bindung entsteht für ein Kind, wenn seine Gefühle, seine Signale, die es setzt und seine Bedürfnisse keine oder keine stimmige Resonanz finden